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Gustav und Elise,
Liebe versus Verliebtsein:
Auch hier sind es wieder die Hollywood-Filme, die uns in der Realität entgegenstehen. Richard Gere hat nach vielen Jahren des Zusammenseins einen Tanzkurs mit seiner Frau gemacht. Dann kommt er mit einer Rose in der Hand und einem perfekten Anzug zum Einkaufen ins Einkaufscenter. Wir erwarten nichts Geringeres von unserer Beziehung.
Liebe und Verliebtsein sind zwei verschiedene Gefühle, die oft miteinander verwechselt werden. Verliebtsein ist eine starke Anziehungskraft zu einer anderen Person, die meist von körperlicher Anziehung, Hormonen und idealisierten Vorstellungen geprägt ist. Verliebtsein ist oft kurzlebig, intensiv und irrational. Liebe hingegen ist eine tiefe Verbundenheit zu einer anderen Person, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen, Wertschätzung und Freundschaft beruht. Liebe ist oft langfristig, beständig und rational. Liebe kann aus Verliebtsein entstehen, aber nicht umgekehrt. Liebe erfordert mehr Reife, Arbeit und Kompromissbereitschaft als Verliebtsein. Liebe ist nicht nur ein Gefühl, sondern auch eine Entscheidung.
Leidenschaft wie am ersten Tag. Schön wäre es.
Doch was am Anfang fasziniert hat, stört später oftmals. Es ist nicht möglich, die anfängliche Faszination aufrechtzuerhalten. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Menschen. Wenn etwas geschieht, sollten es die Paare genau so in ihrer Partnerschaft annehmen.
Glückliche Langzeitpaare gehen mit Veränderungen klug und vernünftig um.
Ich nenne das die Widerfahrniskompetenz. Das ist auch mein Ziel bei der Paartherapie. Einer der ersten Sätze in der Zusammenarbeit mit Paaren ist dieser: „Wir möchten, dass es wieder genauso ist wie am Anfang der Beziehung“. Das ist unmöglich. Paare sollten nicht nach Maximierung, nicht nach Optimierung ihrer Beziehung suchen, schon gar nicht das Gefühl, das am Anfang für sie so bestimmend war. Vielversprechender ist es, all das zu akzeptieren, was ihnen widerfährt.
Wenn ein Akzeptieren nicht möglich ist, bedeutet dies Trennung oder Leiden. Suchen Sie nach vielen Jahren nicht nach der anfänglichen Verliebtheit, aber fragen Sie sich: Bin ich stolz, dass dieser Mensch hier an der Kasse im Supermarkt neben mir steht? Begehren Sie seinen Körper? Freuen Sie sich am Abend darauf, wenn Ihr Partner Ihnen von den Ereignissen seines Tages berichtet?
Gustav und Elise sind leider während des gemeinsamen Fernsehabends eingeschlafen – jeder in einer anderen Sofaecke ‒ und sie haben nicht einmal herausgefunden, wer diesmal der Mörder war.
Titel der Seite: Suchen Sie nicht nach dem Falschen